Donnerstag, 29. Oktober 2009

You give me some small money...

Nein ich bin noch nicht verschollen... und uns haben auch keine Piraten überfallen. Aber das Internet ist doch nicht überall so leicht zu finden, wie man es sich bei uns so vorstellt.

Wir sind mittlerweile durch den Suez-Kanal geschippert und haben den Golf von Arden ohne Probleme hinter uns gelassen. Doch dann kamen wir nach Indien. Alles in allem war es eine unheimlich interessante Erfahrung, das Land, die Leute, die Gegebenheiten und vor allem die Gerüche kennen zu lernen... zumindest den kleinen Teil den wir sehen konnten. Aber noch etwas Anderes konnten wir erleben... und zwar was Bürokratie wirklich heißt. Wer mal wieder im Einwohnermeldeamt eine Nummer gezogen hat und sich ärgert, warum noch 40 Stück vor ihm sind, der sollte mal nach Indien reisen. So viele Formulare wie wir hier ausfüllen, kontrollieren, übergeben, zurückholen und prüfen mußten, hätte wir wohl alle nicht erwartet.



Aber war man mal draußen, wurde man für diesen Aufwand belohnt. Nicht unbedingt mit für uns angenehmen Gerüchen, Anblicken und Luxus, dafür aber mit viel skurrilem und Unerwartetem. Der Satz "you give me some small money" prägte wohl die meiste Zeit an Land. Davor, währenddessen und am Ende wurde man immer auf some small money angesprochen. Sei es bei einer Taxifahrt, einem Foto oder auch einfach das betreten eines Holzsteges. Vorallem aber war "some small money" vor der jeweiligen Aktion immer weniger als am Ende dann tatsählich verlangt wurde. Der interessanteste Tag war wohl unser letzter Tag in Cochin. Dort haben wir (zwei Kollegen und ich) uns ein Tuk-Tuk gemietet, besser gesagt das Ferari-Tuk-Tuk der Insel wie uns Michael Schumacher der Fahrer stolz erzählte. Und er ist wirklich wie ein Rennfahrer über die Insel gefahren. Nicht nur die anderen kleinen Tuk-Tuks haben wir überholt, sondern auch die großen Taxis. Sehr lustig war auch die Verkehrsführung... man glaubte Linksverkehr und eine Vielzahl von Kreisverkehren erkennen zu können, aber das heißt nicht, dass nicht trotzdem jeder gefahren ist wo und wann er wollte. Italien hat den schlimmsten Autoverkehr? Definitiv nicht!!! So sieht übrigens ein Tuk-Tuk aus:



Als erstes fuhr uns unser Fahrer in die örtliche Großwäscherei inkl "Bügelstation" und "Trockenraum":






Danach waren wir noch bei den bekannten Fischernetzen, wo wir sogar selbst fischen durften... und ich einen kleinen tote Hammerhai in die Hand gedrückt bekommen habe.




Außerdem habe ich das erste Mal einen fliegenden Fisch aus der Nähe gesehen:


Last but not least... was in Indien natürlich nicht fehlen darf... Gewürze. Doch unsere Fahrer brachte uns nicht nur zu einem der viele kleinen Gewürzhändler an der Straße, sondern wir konnten sogar einen einheimischen Großhändler besuchen:



Mittlerweile sind wir schon auf Sri Lanka angekommen. Ich hätte nicht gedacht, dass es nach Indien noch eine bürokratische Steigerung gibt. Zwar war die Einreise sehr einfach, nicht aber das Postkarten kaufen. Man stelle sich vor man geht in einen Laden und möchte ein paar Postkarten kaufen. Was kosten die? 5 Stück 1 USD. Nun gut.. man versucht zu handeln.. 17 Stück für 3 Dollar. Nein.. es geht nur 16 Stück wegen dem Umrechnungskurs (es wurde vorgerechnet). Gut.. dann eben 16 Stück... drückt der Verkäuferin 3 Dollar in die Hand und will gehen. "NEIN.. Stehenbleiben". Erst werden die Karten von der Verkäuferin gezählt, daraufhin wird ein Formular mit zwei Durchschlagpapieren ausgefüllt. Diese Dokument inkl. der Karten (die natürlich nochmal nachgezählt werden) wird an den Oberaufseher übergeben. Dieser bringt alles zur Kasse wo es den zwei Kassierern übergeben wird. Der eine zählt die Karten, stempelt die Formulare und rechnet den Preis nochmal aus. Daraufhin bekommt man sein Wechselgeld.. aber noch nicht die Karten. Diese werden nämlich an den Ausgeber übergeben, nachdem ein Durschlag einbehalten wurde. der Ausgeber zählt nochmals die Karten, stempelt die beiden noch verbleibenden Formulare und übergibt die Karten samt dem Originaldokument an mich. Juhu.. endlich habe ich ein paar Postkarten gekauft. :-)

In diesem Sinne... die besten Grüße aus dem Hilton in Colombo (die einzige Stelle wo hier Internet zu finden war) ich begeben mich jetzt wieder in die 40 Grad heiße Umgebung.

Euer Juergen

P.S.: Auf dem Weg nach Indien, waren wir übrigens auch in Aqaba (Jordanien). Dort steht die Felsenstadt Petra... und wer davon noch nie gehört hat... das war die Filmkulisse zu Indiana Jones und der letzte Kreuzzug: