Dienstag, 29. September 2009

So langsam wirds sommerlich...

... pack die Badehose ein... hey jetzt habe ich das erste Mal meinen Mittagsschlaf bei uns aufm Blechbeach verbracht. Zur Erklärung, Blech-Beach ist die Bezeichnung für unser Crew-Deck, also den Bereich ganz vorne aufm Schiff wo unser Mini-Swimmingpool steht und keine Gäste hin dürfen. Es wird also warm. Im Moment liegen wir in Lissabon und haben über 27 Grad. Natürlich mußte ich da den Tag nutzen um noch was von der Stadt zu sehen, denn gleich legen wir auch shon wieder ab.

Jetzt wollte ich aber auch endlich mal wieder ein paar Bilder online stellen. Allen voran unser erster Stop.. Le Havre. Den Landgang habe ich zwar verschlafen, aber pünktlich zum Sonnenuntergang war ich wieder an Deck:




Ach ja und im Rücken sieht man unsere Disco, ebenfalls schön angestrahlt vom Sonnenlicht der untergehenden Abendsonne:



Wie gesagt.. die dazugehörige Stadtbesichtigung habe ich meinem Schlaf geopfert. Aber das war auch gut so, denn unser nächster Hafen war Santander. Und wer nur denkt Santander ist der Name einer Bank, der hat weit gefehlt. Das ist ein unheimlich schönes Fleckchen Erde. Der erste Blick morgens nach dem Dienst erinnerte etwas an Port Royal aus dem Film "Fluch der Karibik":



Es war noch etwas kühl, aber strahlend blauer Himmer. Somit dachte ich mir, nimmst Du Deinen Laptop und die Kamera und suchst Dir ein schönes Café bei dem Du auch ins Internet kommst. Vielleicht kannst Du ja auch noch das eine oder andere fotografisch festhalten. Doch dann kam mal wieder alles anders als geplant. Die Stadt hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Erst zog ich mit unserem Fotomanager ein paar Minuten um die Häuser, bis wir von dem alten erwürdigen Bankhaus Santander angekommen sind:



Da wußte ich sofort, hier gibt es mehr zu sehen und bin direkt in so einen Hop-on Hop-off Sightseeing-Bus gesprungen. Der große Vorteil hier ist ja, dass man immer so lange irgendwo bleiben kann, wie man will. Und davon machte ich direkt beim ersten Stop gebrauch. Da war nämlich plötzlich ein super schöner Sandstrand. Angeblich gehört der zu den schönsten Stränden der Welt (wer auch immer dies festlegt). Das Wasser war zwar noch eiskalt... aber zum im Strand liegen, und die Beine ins Wasser halten, hat es schon gereicht :-)




Direkt an diesem Strand fing eine Halbinsel an, die eine einziger riesiger Park war. Angefangen von Grotten und Planschbecken für Robben:



über Spielplätze für Kinder, Bimmelbahnen für die Touristen, eine große Villa in der Kongresse und Hochzeiten abgehalten werden und alte Schiffe und Hausboote...



... und was natürlich nicht fehlen darf... eine Meerjungfrau die den Seefahrern das Glück für eine heile Überfahrt bedeutet:



Von da an ging es dann weiter mit meinem Sightseeing-Bus. Vorbei an vielen mehr oder wenig interessanten Denkmälern und Erzählungen. Aber vor allem hatte die Stadt ein sehr angenehmes, ruhiges und freundliches Flair. Da würde ich gerne auch mal ein paar Tage länger verbringen.

Letztendlich bin ich noch am Landsend angekommen.. eine lange Landzunge die sehr interessante Felsformationen aufwies:



Als Beweis dass ich auch wirklich da gewesen bin gibt es hier auch ein Foto mit mir... mehr oder weniger... :-)


(Das war ganz vorne an der Spitze)

Das war also Santander. Der nächste Hafen war.. oh man wie war das denn nochmal... ähm ach ja.. La Coruna. Naja ich kann mich deswegen nicht daran erinnern, weil ich da mal wieder lieber geschlafen habe :-) Denn von dort aus ging es weiter zu einem weiteren Hightlight dieser Reise... Lissabon. Auch wenn ich hier nicht unbeding leben möchte wie manch andere (hallo Astrid :) ) ist die Stadt als touristisches Ziel doch sehr interessant. Es gibt so viele kleine verwinkelte Gassen... und vor allem gaaaaaaaaaaaaanz viel alte Häuser. Aber bis wir dort angekommen sind mußten wir erstmal lange warten, denn wir durften erst später einlaufen. Dafür sind wir dann zusammen mit der untergehenden Sonne in den Hafen eingelaufen:




Abends gab es dann den ersten Streifzug durch die Stadt... und ich habe es gefunden.. das Geisterschloß von Lissabon (na gut... das ist wohl etwas erfunden... aber sieht trotzdem so aus):



Die richtige Sightseeing-Stadttour gabs dann erst heute, davon habe ich allerdings noch keine Bilder auf dem Rechner. Da gibt es aber auch gar keine so großartigen... die Stadt ist einfach alt... und schön... einfach zum dahinschlendern, die meisten Stellen aber nicht wirklich zum fotografieren.

So meine lieben, bei uns bimmeln schon die Glocken (das heißt die Wasserdichten Türen werden geschlossen) und das heißt wiederum, dass wir bald ablegen. Deswegen werde ich mich jetzt mal an Deck begeben und zuschauen wie wir unter der Mini-Golden-Gate-Bridge wieder in See stechen.

Liebe Grüße aus Portugal

Jürgen

Montag, 28. September 2009

Kleine Bitte

Guten Morgen,

ach ne das heißt es ist 22:45 für manch anderen Leute ist das ja Abend oder Nacht. Nun gut, ich muß gleich anfangen zu arbeiten, deswegen nur ganz kurz eine kleine Mitteilung, weil hier gerade mal kurz freies Internet vorbei schaut.

Eine Freundin von mir sitzt gerade an ihrer Diplomarbeit und braucht dafür noch ganz viele Leute, die die dazugehörige Umfrage ausfüllen. Deswegen wer ein wenig Zeit erübigen kann, füllt doch kurz die paar Fragen von dem folgenden Link aus (darf auch gerne weitergeleitet werden):

http://survey3.questat.de/index.php?sid=21972&lang=de

Beste Grüße aus Lisabon (Bilder kommen morgen)

Jürgen

Montag, 21. September 2009

Abschied aus Deutschland

Überall tutet es wie bei einem Großeinsatz der Polizei, ist denn schon wieder eine Demonstration? Nein weit gefehlt, die Werftzeit für die AIDAcara neigt sich sehr schnell dem Ende entgegen. Heute morgen nach meinem Dienst mußte ich nach zwei Stunden schon wieder antanzen weil Werftbilder gemacht wurden. Das heißt mal wieder wenig Schlaf, denn bis jetzt (15:40) war ich dann natürlich noch nicht im Bett, aber es hat sich gelohnt. Wir durften alle ins Trockendock runter und sogar Bilder machen. Ja... wirklich alle. Das hatte ein bißchen was von einer Völkerwanderung:





Danach gab es noch viele Kleinigkeiten zu den neuen Computersystemen zu besprechen doch jetzt kann ich mich endlich ins Bett begeben. Davor wollte ich aber unbedingt meinen letzten Beitrag aus Deutschland schreiben. Morgen fahren wir früh morgens zur Kreuzfahrt-Terminal, die neuen Passagiere kommen an Bord und dann geht es auch schon los. Wer weiß, ob ich da nochmal dazu komme. Tja.. morgen geht es dann nun los.. nicht mehr Hamburg bis Hamburg, sondern Hamburg Richtung Süden... Süd-Osten... immder der Sonne entgegen. Hier wird es ja auch langsam kalt, da muß man ja auch nicht bleiben.

So ein Blick aus dem Fenster sagt mir, wir sind schon fast wieder auf der gleichen Höhe wie die Elbe, wir schwimmen wieder. Und jetzt sieht man auch woher diese ohrenbetäubende Sirenengeräusche kommen. Das sind nämlich die Werftkräne, die unsere Rettungsboote zurück transportieren.




Wo es nun so viele Bilder gibt, sollte man natürlich auch mal ein paar Menschen zeigen, deswegen hier erstmal das Rezi-Team in Arbeitsklamotten, mit unserem lieben Koordinator:



Die Zeit hier in Hamburg ist wirklich unheimlich schnell vergangen. Das liegt vor allem daran, dass ich soviel Besuch bekommen habe und besuchen durfte. Lieber Ralf, Vanessa, Caaro, Claudia, Astrid, Sandra und ganz besonders natürlich liebe Eltern, ich hab noch ganz viele Bilder, aber die stelle ich nicht alle hier rein, die bekommt ihr dann direkt :-) Vielen Dank auf jeden Fall, dass ihr da gewesen seid.

Ich wünsche euch allen einen gemütlich Winter und verabschiede mich mal in die Sommerfrische. Am 19.1. geht es wieder zurück. Was ist ab dem 20. so alles geplant? *grins*

Alles Gute

Juergen

Sonntag, 20. September 2009

Andere Schiffe

Danke der vielen Besuche hier in Hamburg, kam ich auch in den großen Genuß der einen oder anderen Hafenrundfahrt. So mußte ich nicht auf diese Nachrichten-Meldung warten, um die derzeit größte und sicherlich auch teuerste Jacht der Welt (ca. EUR 800 Mio) begutachten zu können (leider nur von außen).

http://tinyurl.com/mxlpha

Hier gibt es nun auch noch ein paar Bilder von mir dem Schiffchen. Es war zwar eigentlich gut versteckt, aber um die letzten Sonderaufbauten anbringen zu können, mußte das Boot leider aus dem Dock raus gefahren werden und so konnte es nun jeder schon bewundern.




Aber man muß ja an dieser Stelle auch wirklich sagen, dass so ein Leben wirklich schwer ist. Der Titel längste Jacht der Welt hat auch seine Nachteile. Durch die Länge kann das Schiff viele kleinere Häfen schon gar nicht mehr direkt anlaufen sondern muß auf Reede liegen. Das heißtder liebe Eigner muß wahrscheinlich mit einem seiner zwei Helikopter an Land fliegen :-)

Beste Grüße

Jürgen

Freitag, 18. September 2009

Letzter Stop vor der großen Fahrt

Good old Germany... ja ich, wir, das Schiff, alle sind wir gerade wieder zurück in Deutschland und das nicht nur um kurz neue Leute an Bord zu nehmen, sondern für den großen Service-Checkup für die große bevorstehende Asienreise. Wobei Service-Checkup ist weit untertrieben. Unser Schiff wird komplett erneuer, d.h. die Passagierkabinen bekommen alle neue Innenausstattungen, Teppiche werden erneuert, alles mögliche poliert oder erneuert, ein Restaurant verbreitert, die Küche ausgebaut, wir bekommen neue Computersystem - kurzum, die AIDAcara bekommt ein neues Sommerkleid... Na klar Sommer... wir fahren ja auch dahin wo es sommerlich warm sein wird :-)

Wobei es Hamburg wirklich sehr gut mit uns meint. Insgesamt liegen wir 14 Tage hier im Trockendock 17 von Blohm und Voss und von den bisherigen 12 Tagen hatten wir noch keinmal wirklichen Regen. Man glaubt gar nicht, dass es wirklich Hamburg ist. Aber so einen Anblick haben wir jeden Tag (wenn nicht gerade gearbeitet wird):



Ach ja... falls man uns nicht direkt sieht.. wir sind der kleine weiße Fleck, im Dock neben der MS Europa. Und wie sieht das aus, wenn so eine AIDA ins Dock einfährt und keine Gäste an Bord sind? Ja klar... die ganze Besatzung ist auf irgendeinem Außendeck und fotografiert die anderen Kollegen und natürlich die Einfahrt ins Dock. Ist erstmal das Wasser raus gelassen und die Arbeit hat angefangen, dürfen nämlich keine Bilder mehr gemacht werden:




So... jetzt sind wir drin... Klappe zu, Wasser raus... und ran an die Arbeit:



und so sieht das Ganze Nachts aus:



Tja.. dann kann die Arbeit ja jetzt losgehen... 14 Tage mit vielen ungewöhnlichen Aufgaben. Jeder der noch da ist muß mit anpacken, auch Sachen die er bisher nicht machen mußte. Boden abkleben, polieren, aufräumen, organisieren, eine einzige Riesengroße Baustelle.

Für uns das Wichtigste... der Crewpool wird wieder funktionstüchtig gemacht:



Wenn gerade noch jemand in Hamburg ist, schaut doch mal an den Landsungsbrücken vorbei und ich spring rüber. Aufs Schiff, bzw. aufs gesamte Werftgelände dürfen leider kein externen Personen.

Beste Grüße aus Hamburg

Jürgen

Dienstag, 8. September 2009

London again...

tja unverhofft kommt oft… da war ich nichtsahnend in meiner Nachtschicht… einer relativen ruhigen, weil die Gäste früh ins Bett sind um sich auf die langen Ausflüge des nächsten Tages vorzubereiten und die Crew bei der Abschiedsparty (da nächste Woche zur Werftzeit recht viele das Schiff verlassen) und somit hatte ich wenig Besuch in meinem Kämmerchen. Aber dann bekam ich mitten in der Nacht noch das Angebot den Gastausflug nach London als Hilfsscout zu begleiten. Das heißt zwar für mich heute recht wenig Schlaf, aber da danach Seetag ist (wo man ohne was zu verpassen sehr viel schlafen kann) und ich sowieso ein riesiger London-Fan bin.. habe ich natürlich direkt zugesagt.

Jetzt sitze ich gerade auf der Plateau von Nelson’s Column und muß an den Club der toten Dichter denken „den Mark des Lebens in sich aufsaugen und alles ausrotten, was nicht Leben ward,…“ oder so ähnlich hies es in der Eröffnungsrede zu den Clubmeetings. Hier am Trafalgar-Square kann man auch den Mark des Lebens in sich aufsaugen. Hier trifft sich wirklich alles. Der Geschäftsmann der in der Mittagspause mal seine Füße im Brunnen erholt, die Kinder die Fangen spielen und natürlich ganz viele Touristen die einfach nur Bilder machen wollen. Ein wunderbar buntes Treiben und es zeigt die herrliche Vielfalt von London. Ach ja.. und dann ist natürlich noch die neue Attraktion von London… der vierte Sockel… die letzte Ecke des Platzes die hunderte von Jahren nicht fertig gestellt wurde und nun den Bürgern der Stadt London zum „Geschenk“ gemacht wurde. Darüber hatte ich ja schonmal berichtet.. aber dieses Mal ist auch noch schönstes Wetter (das heißt für London es regnet nicht und man sieht kleine blaue Streifen zwischen den grauen Wolken).





So... da war die Batterie wohl leider doch etwas schneller leer als das Internet die Bilder hoch geladen hatte... deswegen jetzt etwas verzögert.

Beste Grüße

Jürgen

Samstag, 5. September 2009

Schreibfaul?

Hallo und guten Morgen,

oder was auch immer für eine Tageszeit ist... ich hab es mittlerweile aufgegeben mir Gedanken darüber zu machen. Manchmal treffe ich die richtige Anrede (Guten Morgen, Guten Abend, etc...) und manchmal eben nicht. :-)

Jetzt habe ich gerade einen neuen Leser bekommen und das erste Kommentar war... "Du bist ganz schön schreibfaul geworden". Ja stimmt.. der letzte Eintrag liegt schon einige Zeit zurück. Das liegt aber vor allem daran, weil ich nicht dazu komme, meine Bilder so zu bearbeiten (bzw. entwickeln), dass ich sie auch hier einstellen kann. Jaja ich weiß.. Ausreden... ich gelobe Besserung. Jetzt aber ganz ohne Ausreden ist meine Batterie leer, habe keinen englischen Adapter dabei und ich muß auch schon in 1 Stunde wieder daheim sein.

Deswegen hier nur ein kurzer Gruß. Ich bin noch ganz geschlaucht von meinem Irland-Ausflug. Ich habe mir kurz entschlossen ein Auto gemietet und bin einfach drauflos gefahren. Es gibt auch viel zu erzählen und natürlich viele Bilder. An dieser Stelle nur kurz meine beste Entdeckung, mein derzeitiger Lieblingsspruch der auf einem traditionellen "Worry-Stone" steht:

"There are only two things to worry about: Either you are well or you are sick. If you are well, then there is nothing to worry about, but if you are sick, there are two things to worry about: Either you get well or you will die. If you get well, then there is nothing to worry about. If you die then there are two things to worry about: Either you go up or down. If you go up, then there is nothing to worry about. But if you go down, you will be so busy shaking hands with old friends, you won't have time to worry."

Tja.. so einfach ist Leben eigentlich.

In diesem Sinne ganz liebe Grüße aus einem wie immer bewölkten England

Euer Jürgen